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Zwei junge Frauen stehen vor einem hellen Hintergrund und lachen in die Kamera

Fototipps

Mit viel Liebe zum perfekten Porträt

Vertrauen und Vertrautheit sind entscheidende Faktoren in der Porträtfotografie. Fotografin Marta Urbanelis zeigt dir, wie sie für wunderbare Fotos die Basis schafft.

Von Marta Urbanelis

Es gibt eine Sache, die macht vor allem in der Porträtfotografie am Ende den kleinen, aber feinen Unterschied - und das ist Love. Denn nur wenn das Modell sich geliebt, verstanden, geborgen fühlt, wird es frei, mutig und es selbst sein.

Hier verrate ich dir ein paar Tipps, wie du eine solch vertrauliche Atmosphäre erschaffen kannst.

1. Nimm dir Zeit

Drei junge Frauen sitzen gemeinsam an einem Tisch und trinken Kaffee.
Lerne dein Modell kennen. Ein lockeres Gespräch vor dem Shooting fördert die Wohlfühlatmosphäre vor der Kamera.
Erstelle direkt dein Wandbild.

Mein erster Tipp ist simpel und trotzdem sehr effektiv: Starte dein Shooting ohne Kamera. Rede mit deinem Modell, um es besser kennenzulernen. Versuche, dich in dein Gegenüber zu "verlieben", dann kannst du ihn oder sie später am Schönsten festhalten.
Langsam während des Gesprächs kannst du dann schon die Kamera auf den Tisch legen und anfangen zu fotografieren - nicht, um das Endfoto zu machen, sondern um die Person an die doch unnatürliche Fotoatmosphäre zu gewöhnen.

Was ein Foto besonders macht? Wenn es einen realen Moment einfängt und keine fiktive Pose.

2. Mit Musik ist alles schöner

Zwei junge Frauen stehen fröhlich vor einem hellen Hintergrund. Sie lachen in die Kamera und tanzen.
Spaß und Freude in einem Foto festzuhalten, ist manchmal nicht leicht. Fröhliche Musik wirkt positiv auf die Stimmung des Modells und schafft schöne Momente am Set.

Um authentische Gefühle auf einem Foto festzuhalten, musst du die entsprechenden Momente erschaffen. Und dafür ist Musik ein wunderbares Instrument. Frage dein Modell vorab, welche Musik es am liebsten hört und erstelle eine passende Playlist. Vielleicht hat das Modell ja auch sebst eine passende Liste parat?

Tipp: Verbinde Informationen, die du zu Beginn beim Gespräch gesammelt hast, mit der laufenden Musik und erinnere dein Modell so an bestimmte Ereignisse zurück.

Meine persönlichen Musikfavoriten

Ich habe zur Sicherheit für verschiedene Stimmungen - von emotional, melancholisch und langsam über cool bis hin zu funny - Playlists bei Spotify erstellt (es geht natürlich bei jedem Musikstream-Anbieter), die ich beim Shooting abspielen kann. Hier gelangst du zu meinen Favoriten: Eine stimmungsvolle Liste und eine Playlist mit Fun-Faktor.
Oft frage ich aber auch die zu fotografierende Person, welche Musik sie gerne hört - denn es soll ja schließlich ihr gefallen - und erstelle dann eine Liste.

Meine Fototipps als Video

3. Sei das, was du sehen willst

Marta Urbanelis klatscht in die Hände, während zwei junge Frauen vor dem Fotohintergrund tanzen und Spaß haben.
Gewünschte Emotionen für ein gelungenes Foto können vom Fotografen auf das Modell übertragen werden. Erzeuge eine positive Stimmung und beobachte, wie die Laune des Modells steigt.

Ein Fotograf muss manchmal als Schauspieler fungieren. Gerade, wenn das Modell noch sehr zurückhaltend ist, kannst du einfach mal richtig aufdrehen und dich zum Affen machen. Du wirst schnell merken, dass sich deine gute Laune auf dein Foto-Modell überträgt und es beginnt, deine Stimmung widerzuspiegeln.

Auch bei nachdenklichen oder traurigen Porträts funktioniert dieser Tipp (noch besser mit Hilfe von Musik).

Tipp: Übertreibe ein wenig mit deinen Emotionen, das Modell wird sie ohnehin immer etwas gedämpfter widerspiegeln.

Meine Zauberformel für ein perfektes Porträt

3 x L ist meine Zauberformel für ein perfektes Porträtfoto - Licht, Location und Liebe. In diesem Artikel erfährst du alles über die Komponente Liebe. Tipps zum Licht findest du hier und hier geht es zum Thema Location/Komposition.

Was treibt einen Profi wie Marta hinter der Kamera an? Wir haben mit ihr gesprochen. Was sie sagt und welche Tipps und Tricks beim Fotografieren noch wichtig sind: das erfährst du hier.

4. Gib positives Feedback

Eine Fotografin fotografiert eine junge Frau im Porträt. Das Modell steht vor einem hellen Hintergrund und lächelt in die Kamera.
Gespräche während des Shootings und positives Feedback bekräftigen das Modell und beleben das Endergebnis.

Sei ein unsichtbarer, aber fühlbarer Teil des Fotos, indem du deinem Modell immer, wirklich immer, ein gutes Gefühl gibst. Gutes Feedback ist wichtig, egal, wie die Aufnahmen gerade aussehen.

Bringe auch die Verbindung, die du mit dem Modell erschaffen hast, zum Vorschein. Wie? Sei neugierig und, stelle deinem Modell Fragen und fotografiere während der Antworten, fordere Reaktionen. Bitte ihn oder sie, eine Story in die Kamera zu erzählen, dich an- oder auch mal auszulachen, mit der Linse zu flirten oder anzuschreien.

5. Fotos für die "Tonne"

Was ein Foto besonders macht? Wenn es einen realen Moment einfängt und keine fiktive Pose. Deshalb: Fange das Shooting ruhig mit einigen gestellten Bildern und Posen an, versuche gleichzeitig aber auch, die Bewegungen - und somit die Momente - dazwischen einzufangen.

Mache lieber 100 Aufnahmen zu viel als eine zu wenig! Habe keine Angst, liebe dich und deine Werke und erlaube dir Fehler. Denn vermeintlich fehlerhafte Fotos sind wie wir Menschen: Authentisch und am Ende die, die uns bewegen.

Habe keine Angst, liebe dich und deine Werke und erlaube dir Fehler.

Fotografin Marta Urbanelis

Tipp: Versuche doch mal, für eine Minute gar nicht durch den Sucher zu schauen und rede stattdessen mit deinem Model. Schaue auch nicht auf das Display, sondern auf die Person, die du fotografierst. Ich bin mir ziemlich sicher: Auch wenn dabei 29 von 30 Aufnahmen in die Tonne gehören (schmeiße diese dort mit Stolz hinein!), wird auch ein Goldstück dabei sein.

Alles Liebe, deine Marta

Ein fotografischer Freigeist: Marta Urbanelis

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